Medical Camp in Kavre

Medical Camp in Kavre Distrikt

Am 09.11.2019 haben wir ein Medical Camp im Dorf Narayansthan in Temal, Kavre Distrikt organisiert. Gemeinsam mit vier Ärzten und einem Apotheker machten wir uns auf die Reise in dieses entlegene Dorf.

Während unseres Medical Camps konnten wir 108 Menschen (die meisten von ihnen Ältere) mit einer allgemeinmedizinischen Untersuchung behandeln und mit Medikamenten versorgen.

Medical Camp im Dorf
Medikamente für Dorfbewohner

Mehr Bilder vom Projekt findet Ihr in unserer Galerie.

Wir möchten uns ganz herzlich bei Project Volunteer Nepal und unserem Patenkind Manita bedanken, die dieses Projekt organisiert haben.

Und ein ganz, ganz großes Dankeschön geht natürlich auch an unsere Spender/innen, die dieses Projekt erst ermöglicht haben!!!

Neue Physiotherapeutin in der Behindertenschule

Seitdem Beginn unseres Engagements in der Behindertenschule Nirmal Bal Bikas Vidhyalaya einsetzen, haben wir einen langfristigen Plan verfolgt. Zu Beginn kümmerten wir uns noch um dringende Baumaßnahmen und die Verbesserung der dortigen Infrastruktur. Insbesondere die Versorgung mit sauberen Grundwasser genoss bei uns höchste Priorität.

Sanierung der Behindertenschule

Sanierung der Behindertenschule

Mit dem Erdbeben im April 2015 waren viele unserer Sanierungsmaßnahmen zunichte gemacht worden. Der Wiederaufbau stand nunmehr im Vordergrund. Im Jahr 2016 vollendeten wir die Wiederaufbau- und Sanierungsmaßnahmen mit den beiden Klassenräumen der handwerklichen Tätigkeiten.

Kleinere Reparaturen stehen zwar bis heute immer noch auf dem Programm, allerdings können wir sagen, dass aktuell keine größeren Bauprojekte geplant sind. Die Behindertenschule hat nun einen Standard erreicht, der es ermöglicht, sich vermehrt um das gesundheitliche Wohl der Kinder zu konzentrieren.

Mit der Fertigstellung eines Ärztezimmers sowie der Durchführung diverser Medical Camps legten wir den Grundstein, um die medizinische Versorgung in der Behindertenschule zu verbessern.

Chandani bei der Arbeit.

Chandani bei der Arbeit.

Nun haben wir den nächsten Schritt getan. Seit dem 1.Juli begrüßen wir Chandani Maharjan, die neue Physiotherapeutin in der von uns betreuten Behindertenschule. Wir freuen uns sehr Chandani neu in unserem Team zu haben und wünschen ihr alles Gute sowie eine vertrauensvolle und langfristige Zusammenarbeit.

Chandani wird zwei Mal pro Woche in der Behindertenschule arbeiten. Trotz ihres jungen Alters hat Chandani bereits viel Erfahrung in der Arbeit mit behinderten Kindern. Seit 2015 war sie im „Special Education and Rehabilitation Center“ in Kathmandu als Vollzeitkraft tätig gewesen.

Das Gehalt von der Physiotherapeutin sowie sämtliche Behandlungsinstrumente und Medikamente übernimmt unser Verein. Das monatliche Teilzeitgehalt von Chandani liegt hierbei bei knapp 150€ und damit über dem nepalesischen Standard für eine junge Therapeutin mit der Erfahrung wie ihrer.

Mehr Bilder von ihrem ersten Tag gibt es in unserer Galerie.

Medical Camp 2018 in der Behindertenschule

Medical Camp 2018 in der Behindertenschule

Das erste Medical Camp des diesjährigen Jahres in der Behindertenschule wurde mit wundervoller Hilfe unseres nepalesischen Partners Project Volunteer Nepal  organisiert. 56 Schülerinnen und Schüler konnten in unserem neuen Ärztezimmer erfolgreich untersucht werden. Die Ärzte begannen zunächst mit einer allgemeinmedizinischen Untersuchung und weiteten diese später dann auch auf Ohren und Augen aus. Medikamente wurden ebenfalls verschrieben. Es war ein großartiger Tag in der Behindertenschule gewesen! Vielen lieben Dank für Eure tolle Unterstützung!

Hier geht es zum vollständigen Album auf unserer Homepage.

Medical Camp 2018 in der Behindertenschule

Medical Camp 2018 in der Behindertenschule

Neues Ärztezimmer in der Behindertenschule

Neues Ärztezimmer in der Behindertenschule

Wenn Vereinsmitglieder zum ersten Mal die Behindertenschule besuchen, sind sie oftmals von dem Gelände und der Einrichtung begeistert. Viele von ihnen wissen nicht, welch einen langen Weg wir bereits hinter uns haben.

Das Gelände der Behindertenschule.

Das Gelände der Behindertenschule.

Unser Verein betreut die Behindertenschule Nirmal Bal Bikas bereits seit dem Frühjahr 2013. Damals stand die Schule kurz vor dem Zusammenbruch. Die Gebäude waren marode, es gab keine Toiletten und Duschen, und Winter froren die Menschen aufgrund des eiskalten Wassers. Magenerkrankungen traten häufig vor. Denn gefiltertes Wasser gab es keines. So war es nicht verwunderlich, dass weder Kinder noch Lehrkräfte Spaß hatten, in der damaligen Behindertenschule Zeit zu verbringen.

Das hat sich glücklicherweise alles geändert. Schritt für Schritt übernahmen wir Aufbauarbeiten und Neukonstruktionen. Wir hatten einen klaren Plan für die Schule gehabt. Zunächst sollte der Fokus auf die physischen Gegebenheiten der Schule gesetzt werden. Nach und nach verbesserten wir die Infrastruktur mit diversen Groß- und Kleinprojekten. Die Schule erschien im neuen Glanz und die Motivation bei allen war wieder ganz weit oben.

Mittlerweile genießt die Behindertenschule einen soliden Standard. Es gibt Toiletten, Duschen, Wasserfiltersysteme, Solaranlagen, Strom und warmes Wasser. Das gesamte Gelände wurde renoviert und kindertauglich gemacht. Spielplätze und Spielräume wurden errichten. Der Spaß kehrte wieder zurück.

Harte Arbeit...

Harte Arbeit…

Die erste Phase unseres 3-Stufen-Plans benötigte etwa vier Jahre. Dazwischen zerstörte das Erdbeben in 2015 wichtige Baufortschritte. Seit Anfang des Jahres läuten wir Phase 2 in der Behindertenschule ein. Der Fokus rückt von Baumaßnahmen nun auf das gesundheitliche Wohl der Kinder und Erwachsenen in der Schule.

Unser neues Ärztezimmer

Unser neues Ärztezimmer

Mit der Errichtung eines Ärztezimmers, welches noch nie zuvor in der Schule existierte, machten wir den ersten Schritt. Ein alter Abstellraum wurde für diesen Zweck geopfert.

Es war ein Haufen Arbeit gewesen, diesen sehr verschmutzen Raum erst einmal zu reinigen und tauglich zu gestalten. Mit der Hilfe von nepalesischen Ärzten besorgten wir alle wichtigen Gegenstände, die ein zukünftiger Arzt in dem Raum benötigen würde.

Die offizielle Eröffnung des Raums steht noch aus. Denn was bringt schon ein Ärztezimmer ohne eine ausgebildete Fachkraft?! Wir sind daher zurzeit auf der Suche nach Allgemeinmediziner/innen und Physiotherapeuten, die gewillt sind, als Teilzeitkraft in der Behindertenschule arbeiten zu wollen. Ziel ist es, Ärztinnen und Ärzte regelmäßig in der Schule zu haben. Wir freuen uns schon auf die Zukunft 🙂

Alle Bilder von den Bau- und Einrichtungsmaßnahmen findet Ihr in unserem Album.

 

Dental Camp in der Behindertenschule.

Dental Camp in unserer Behindertenschule

Vor kurzem haben wir ein Dental Camp in der von uns betreuten Behindertenschule organisiert, bei dem wir die dortigen Kinder und Erwachsenen zahnmedizinisch behandelten. Nach zahlreichen Medical Camps, die wir in der Vergangenheit organisiert hatten, sind wir sehr froh darüber, dass wir unsere regelmäßigen medizinischen Untersuchen nun auch im zahnmedizinischen Bereich erweitern konnten.

Großer Dank geht dabei an die EthikBank, die uns bereits seit Jahren in der Behindertenschule unterstützt. Danke auch an unseren Projektpartner Project Volunteer Nepal, der dieses wundervolle Projekt organisiert hat. Und ganz besonderer Dank geht an unsere Dental Volunteers Jens, Sebastian und Robin für ihren ehrenamtlichen Einsatz!
Sehr gute Arbeit, Jungs!!

Solltet Ihr das unten eingebettete Album nicht sehen, verwendet Ihr für Euren Browser womöglich einen Blocker. In diesem Fall leiten wir Euch gerne hier zum Album weiter.

Dental Camp in Sindhukot

Dental Camp in Sindhukot

Das vergangene Woche gemeinsam mit Dental Volunteers e.V. durchgeführte Dental Camp in Ikudol war ein voller Erfolg gewesen.  In dem kleinen entlegenen Dorf konnten wir dank Zahnmedizinerin Kasia viele Kinder und Ältere des Dorfes behandeln.

An diesen Erfolg wollten wir wieder mit Dental Volunteers e.V. anknüpfen. Daher organisierten wir dank der großartigen Kontakte unseres neuen Partners, Project Volunteer Nepal, ein großes Dental Camp in Sindhukot.
Das Dorf Sindhukot liegt im Sindhupalchowk Distrikt und wird größtenteils von der Dalit-Gemeinde bewohnt. Dalits werden von den höheren Kasten als Unberührbare und als unrein betrachtet. Sie werden leider noch immer – trotz der Verbannung des Kastensystems – als vierte und niedrigste Kaste in der traditionellen Hindu Varna Ordnung angesehen.
In Sindhukot verteilten wir im September 2016 auch unsere Schultaschen.

Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir den Menschen in Sindhukot helfen konnten. Aufgrund der Größe der Dorfgemeinschaft, war es notwendig, das Dental Camp über zwei Tage zu veranstalten. 4 Dental Volunteers, unter auch wieder Kasia, begleiteten uns in das entlegene Dorf. Die vier Freiwilligen arbeiteten an den beiden Tagen extrem hart und sehr engagiert. Dadurch konnten wir einen Großteil der jüngeren und älteren Dorfbevölkerung behandeln und zahnmedizinisch versorgen.
Für die Kinder wurden schließlich noch ein Zahnpflege-Set verteilt und ihnen wurde beigebracht, wie man sich ordentlich  die Zähne putzt.

Dental Volunteers im Einsatz

Dental Volunteers im Einsatz

Ein herzliches Dankeschön an die vier Freiwilligen Dental Volunteers

Ein herzliches Dankeschön an die vier Freiwilligen Dental Volunteers

Besonderer Dank an Kasia für ihr tolles Engagement!

Besonderer Dank an Kasia für ihr tolles Engagement!

Unser zweites Dental Camp war ein voller Erfolg!

Unser zweites Dental Camp war ein voller Erfolg!


Wir möchten uns ganz herzlich bei Dental Volunteers e.V. und ihren Freiwilligen bedanken, die aufopferungsvoll viele Kinder und Ältere in Nepal geholfen haben.
Wir hoffen, dass wir in Zukunft weiterhin mit der tollen Organisation kooperieren dürfen.

Mehr Bilder zum Projekt findet ihr auch in unserer Galerie.

Dental Camp in Ikudol

Dental Camp in Ikudol

In der Vergangenheit hatten wir bereits in regelmäßigen Abständen allgemein-medizinische Untersuchungen in unseren Partner-Einrichtungen sowie in entlegeneren Dörfern organisiert. Bei den von uns organisierten Medical Camps haben wir versucht, den allgemeinen Gesundheitszustand von Kindern und Erwachsenen zu verbessern.

Gleich zu Beginn dieses Jahres konnten wir unsere Behandlungen auf zahnmedizinische Untersuchungen ausweiten. Anfang des aktuellen Jahres kontaktierte uns Frau Dr. Wagner, Vorsitzende des deutschen Vereins „Dental Volunteers e.V.“, um nach Möglichkeiten der Kooperation zu fragen. Schließlich haben wir seit unserer Gründung in 2011 viele wichtige Kontakte in Nepal aufbauen können.

Vermittelt wurde dieser Kontakt von Kasia, eine Dental Volunteer, die in der Vergangenheit mal in dem von uns betreuten Waisenhaus mitgeholfen hatte. In diesem Februar war Kasia wieder in Nepal unterwegs gewesen und behandelte kurzerhand die Kinder des Buddhist Child Home.

Mit größter Motivation war Kasia in Nepal unterwegs gewesen, sodass wir beschlossen, auch im entlegenen Dorf Ikudol eine zahnmedizinische Untersuchung und Behandlung durchzuführen. Das Equipment stellte Dental Volunteers e.V. zur Verfügung, während wir für den Transport aufkamen. Unterstützt wurde Kasia von unserem neuen Projektpartner Project Volunteer Nepal und Kathrin aus Österreich, die bei unserem Projektpartner zu Gast war.

Wie immer war die Anreise nach Ikudol aufgrund der schlecht ausgebauten Infrastruktur nicht einfach gewesen. Mehrere Stunden über holprige Schotterpisten mussten zurückgelegt werden. Einst beschrieb ich die Anreise nach Ikudol als ein Höllenritt ins Paradies.

Doch die Anreise hat sich gelohnt. Dank Kasia und Kathrin konnten sämtliche Kinder in dem kleinen Dorf untersucht werden, sodass sogar die älteren Bewohnerinnen und Bewohner, die über Probleme klagten, ebenfalls behandelt werden konnten.

Kasia und Kathrin bei der Untersuchung.

Kasia und Kathrin bei der Untersuchung.

Unser Projektpartner Rajeev mit einem strahlenden Kind.

Unser Projektpartner Rajeev mit einem strahlenden Kind.

Zähne zeigen :)

Zähne zeigen 🙂

Unser erstes organisiertes Dental Camp war ein großer Erfolg.

Unser erstes organisiertes Dental Camp war ein großer Erfolg.


Wir möchten uns ganz herzlich bei Dental Volunteers e.V. bedanken, der mit uns gemeinsam dieses tolle Projekt organisiert hat. Besonderer Dank gilt auch Kasia und Kathrin, die mit ihrem Engagement so viel in Ikudol bewirkt haben.

Mehr Bilder zum Projekt findet Ihr in unserer Galerie.

 

2016-03-03_Medical-Camp-2016-Behindertenschule

Medical Camp 2016 in der Behindertenschule

Seit bereits drei Jahren engagieren wir uns mit der großartigen Unterstützung unseres Förderpartners, die EthikBank, in der Behindertenschule Nirmal Bal Bikas. In den letzten Jahren wurden Sanierungsarbeiten und große Bau- und Installationsprojekte vorgenommen. Noch immer arbeiten wir aktuell daran, die Lebens- und Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler in dieser herzlichen Einrichtung zu verbessern. Letztes Jahr waren wir zudem im Stande, ein großes Medical Camp zu organisieren, bei dem alle anwesenden Schülerinnen und Schüler gründlich medizinisch versorgt wurden.

Auch in diesem Jahr wollten wir unbedingt ein Medical Camp in der Behindertenschule organisieren, um eine gewisse Kontinuität aufzubauen und um an die Untersuchungen im vergangenen Jahr anzuschließen. Am 03. März 2016 fand schließlich das zweite von uns finanzierte Medical Camp in Nirmal Bal Bikas statt.

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Die anwesenden Schülerinnen und Schüler wurden von einer Allgemeinärztin, einer HNO-Fachärztin sowie einem Zahnarzt und seinem Assistenten medizinisch untersucht. Sofern Medikamente für die Patienten nötig waren, wurden diese verschrieben und schließlich von uns in der am nächsten zur Schule befindlichen Apotheke besorgt bzw. zur Bestellung aufgegeben.

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Wir sind sehr froh, dass wir mit unseren regelmäßigen medizinischen Untersuchungen, den Kindern eine verbesserte Gesundheitsvorsorge bieten können. Die Ärzte sprachen von einem guten Gesundheitszustand der Kinder. Einzig auf die Hygiene sollte noch intensiver geachtet werden. Gemeinsam mit der EthikBank verbessern wir mit jedem Projekt die Bedingungen in der Behindertenschule. Aktuell wird eine Heißwasseranlage für die Duschen gebaut.

Alles in allem war die Veranstaltung ein voller Erfolg und bereitete den Kindern eine große Freude, da wieder etwas Abwechslung in die Schule kam. Zudem bekam jeder Patient und jedes Elternteil sowie alle anwesenden Helferinnen und Helfer eine Lunch-Box sowie Getränke ausgehändigt. Alleine wegen der Leckereien hat sich das Medical Camp aus Sicht der meisten Schülerinnen und Schüler bereits gelohnt.

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Wir möchten uns auf diesem Weg noch einmal bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken, die mit ihrer tollen Unterstützung diese regelmäßigen medizinischen Untersuchungen erst möglich machen. Wir freuen uns jetzt schon auf die Ausrichtung des nächsten Medical Camps!

Mehr Bilder gibt es wie immer in unserer Galerie.

Das diesjährige Medical Camp war mit einigen organisatorischen Schwierigkeiten verbunden und frustrierte uns das ein oder andere Mal. Wer auch diese Seite unseres Hilfsprojekts kennenlernen möchte, kann unten weiterlesen.


Ein Medical Camp mit vielen Höhen und Tiefen

Die Terminfindung
Aufgrund der vielen Bauprojekte, die in der Behindertenschule im Februar angefangen wurden und die trotz aller Versprechen noch nicht fertiggestellt worden waren, hatten wir die Organisation des Medical Camps stets vor uns hergeschoben. So war die Direktorin der Behindertenschule durchaus überrascht gewesen, als ich ihr am Montag, den 29. Februar (8 Tage vor meiner Abreise) von unserem Plan erzählte, ein Medical Camp am kommenden Wochenende organisieren zu wollen. Mit großer Freude stimmte sie zu, um keine Minute später wieder enttäuscht zu sein. Am kommenden Montag (7.3.) sei Shivaratri (ein großes Hindu-Festival), am Dienstag (8.3.) sei Women’s Day (Internationaler Frauentag) und am Mittwoch (9.3.) sei Gyalpo Lhosar (Tibetisches Neujahr, was aber bereits Wochen zuvor stattfand, und in allen nepalesischen Kalendern falsch eingetragen wurde, weil falsch vom tibetischen Kalender „umgerechnet“ wurde). Ich verstand das Problem nicht, denn das Medical Camp war ja eigentlich für das Wochenende (5.3. oder 6.3.) davor geplant gewesen. Die Direktorin erklärte mir, dass sie den Lehrkräften am Sonntag freigegeben hat und die meisten sich somit in einen 5-Tage langen Urlaub verabschieden würden. Nach ewigen Diskussionen – auch mit den Lehrerinnen – wurde beschlossen, dass Medical Camp am Donnerstag, den 3.3. auszurichten. Wir hatten also nur drei Tage Zeit alles zu organisieren…

Der Tag des Medical Camps – Das Unheil nimmt seinen Lauf
Seit 8h morgens befand ich mich schon in der Schule und bereitete das Frühstück für die Ärzte vor. Letzte Vorbereitungen wurden von den Hausmüttern getroffen, die die Klassenzimmer fegten. Um kurz nach 9Uhr trafen wie vereinbart die ersten Ärzte ein. Um Viertel nach 9 kamen dann auch der Zahnarzt und sein Assistent. Doch von den Lehrerinnen und der Direktorin war immer noch nichts zu sehen gewesen. Eigentlich wollten sie bereits da sein, um zu helfen. Ich beschloss, mit dem Medical Camp anzufangen, um die Ärzte nicht noch länger warten zu lassen. Da der Schulbus noch nicht zurück gewesen war, sollten zunächst die Kinder untersucht werden, die in der Behindertenschule leben. Doch die von uns beim letzten Medical Camp angefertigten Akten waren nirgends zu finden. Als die Direktorin um Viertel vor 10 eintraf, konnte sie uns ebenfalls nicht weiterhelfen. Die Akten bleiben verschwunden. Wir beschlossen nach kurzer Suche nun trotzdem anzufangen und neue Akten für die Kinder anzulegen. Die Lehrerinnen, die nun fast alle anwesend waren, halfen die Namen der Kinder festzuhalten und die Akten neu zu beschriften. Nach etwa einer halben Stunde wurden alle 11 Hostel-Kinder untersucht. Vom Schulbus fehlte aber immer noch jede Spur. Es muss etwas passiert sein. Doch keiner rief an.

Also bat ich die Direktorin mal nachzufragen, wo der Bus denn bliebe. Nachdem sie mit dem Busfahrer gesprochen hatte, erklärte sie uns, dass der Schulbus eine Panne habe. Der Stresspegel stieg bei mir schlagartig an. Was sollte getan werden? Der Busfahrer sei gerade dabei, den Bus eigenhändig zu reparieren, beruhigte mich die Direktorin. Ich blickte zu den Ärzten, die entweder fassungslos oder genervt sein mussten, aber nach außen hin tief entspannt zu sein schienen. Es vergingen weitere quälend lange Minuten. Ich bat die Direktorin den Busfahrer erneut anzurufen, um herauszufinden, wo genau der Bus liegen geblieben war. Als sie den Stadtteil nannte, wollte ich nur noch heulen. Mindestens eine halbe Stunde entfernt. Nach zähen Diskussion befahl ich, dass Taxen die Kinder in die Schule fahren sollten. Dies wurde an den Busfahrer weitergegeben. Wertvolle Zeit verging. Die Uhr tickte. Es war bereits nach halb 12 gewesen. Ein Taxi hätte schon längst da sein sollen. Wir riefen wieder an, aber niemand hob ab. Wenige Minuten später hupte es am Schultor. Das erste Taxi kam mit drei Kindern und einem Elternteil herein gerollt. Um kurz vor 12h kam auch der Bus mit den restlichen Kindern an. Der Fahrer hatte es tatsächlich geschafft, den Bus wieder zum Laufen zu bringen. Doch da der Bus liegen blieb, konnten viele Kinder nicht abgeholt werden. Daher ist auch die Anzahl der untersuchten Kinder geringer als noch im letzten Jahr.

Die Ärzte arbeiteten so schnell wie möglich, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Sie verzichteten dafür sogar zunächst auf das von der Schule zubereitete Mittagessen. Aufgrund der geringen Zahl an Kindern, konnten alle anwesenden bis um halb zwei medizinisch versorgt werden. Wir sind natürlich enttäuscht, dass der Schulbus ausgefallen war und dementsprechend wenige Kinder den Weg zur Schule fanden. Doch was mich am meisten frustrierte, war, dass extrem wenige Eltern trotz der Einladung der Direktorin in die Schule kamen. Wir hatten damit gerechnet, dass wir womöglich 170 Lunch-Boxen zur Verfügung stellen mussten. Zur Sicherheit bestellten wir 200. Am Ende waren so wenige Kinder und vor allem Eltern da gewesen, dass knapp 120 Boxen übrig blieben. Natürlich wurden diese nicht weggeschmissen, sondern an Kindern in einer anderen Schule verteilt.

Medical Camp in Ikudol

Medical Camp im Dorf Ikudol

Pünktlich um 5.30h in der Frühe treten wir die Fahrt ins Dorf Ikodul an. Wir sammeln in verschiedenen Stadtteilen fünf junge Ärzte ein. Padam und Arati, unsere Freunde und Sprachrohr ins Dorf, fahren mit dem Motorrad voraus. Die Fahrt dauert länger als die Woche zuvor, da die Straßen nach dem monatelangen Regen repariert und ausgebaut werden – so wie jedes Jahr nach dem Monsun. Wir sehen viele Gruppen von jungen Männern, die schwere Last tragen müssen und harte Arbeit leisten. Einige von ihnen sind sehr jung – zu jung, um solche Arbeiten zu bewerkstelligen. Für die Nepalis im Auto ist das kein neues Bild. Für mich ist es auch nicht neu, jedoch noch kein Alltag, sodass es mich nachdenklich stimmt.

2015-11-03_Medical-Camp-Ikduol_4Wir erreichen das Dorf noch vor 10 Uhr und werden von einigen Kindern und jungen Männern empfangen, die mit uns die vielen Kisten voller Medizin und Verpflegung über die Brücke ins Dorf befördern. Wir verschaffen uns zunächst einen Überblick über die Räumlichkeiten und bereiten dann das Frühstück für die Ärzte vor. Belegte Brote mit Käse, Kekse, Nepali Milchtee und gekochte Eier.

2015-11-03_Medical-Camp-Ikduol_3 2015-11-03_Medical-Camp-Ikduol_2Eines der leerstehenden kleinen Häuser wird kurzerhand zum Untersuchungszimmer umgerüstet. Auf der einen Seite empfangen zwei junge Ärztinnen – eine davon Gynäkologin – Frauen, auf der anderen Seite untersucht ein junger Mann und Allgemeinmediziner alle Patienten. Vor dem benachbarten und bewohnten Haus verteilen zwei weitere Ärzte die Medizin, die den jeweiligen Patienten verschrieben wurde. Sie nehmen sich Zeit und beweisen viel Geduld. Viele der Erwachsenen können nicht lesen, viele der Kinder sind alleine mit ihren zum Teil sehr kleinen Geschwistern einen weiten Weg gelaufen, um sich untersuchen lassen zu können. Sie kamen alleine, da die Eltern arbeiten mussten. Die Ärzte müssen detailiert und zugleich einfach erklären, wie welche Medizin einzunehmen ist. Die Kleinen tragen viel Verantwortung, obwohl sie selbst noch so jung sind. Die Nepalis stellen sich geordnet an und warten geduldig bis sie an der Reihe sind. Die lokalen Helfer haben Planen gespannt, um vor dem Regen zu schützen, Holzpflöcke in den Boden gerammt, und Seile gespannt, damit das Anstellen geordnet und strukturiert vonstatten geht.

2015-11-03_Medical-Camp-Ikduol_5Nach einer kleinen Mittagspause gehen die Untersuchungen weiter. Es handelt sich überwiegend um Hautausschläge und Hauterkrankungen, was in der Regel auf die schlechte Wasserqualität zurückzuführen ist, Atemwegerkrankungen, die häufig dadurch verursacht werden, dass Nepalis auf dem Land ihre Feuerstelle im Haus haben ohne Abzug nach draußen, so dass sie im Haus permanent dem Rauch ausgesetzt sind, Rückenleiden und andere körperlichen Beschwerden, die durch die schwere, körperliche Arbeit verursacht werden. Insgesamt berichten die Ärzte von einem überwiegend guten gesundheitlichen und vor allem hygienischen Zustand der Bewohner. Die Dorfbewohner geben aufeinander acht und pflegen die Gemeinschaft. Dies ist vielleicht der Grund dafür, dass es während des schweren Erdbebens keine Toten gab.

Die Bewohnerzahl des Dorfes ist schwer zu schätzen aufgrund der geographischen Begebenheiten, aber der Kern wird geschätzt auf 4-5 Hundert Menschen. Ca. 150 davon konnten wir an diesem Tag behandeln und medizinisch versorgen.

2015-11-03_Medical-Camp-Ikduol_1Die Dankbarkeit und Herzlichkeit der Menschen ließ mich erneut beeindruckt und betroffen sein an diesem Abend. Bis wir Kathmandu erreichten war es dunkel geworden. Wir fuhren die Ärzte allesamt nach Hause. Als Dankeschön bekamen sie jeder einen Kürbis von der Ernte im Dorf und von uns jeweils 5.000 Nepalesische Rupien, was ca. 44 Euro sind. In einem Nachtreffen berichtete mir eine der Ärztinnen, dass sie in der Regel kein Geld bekommen für solche Einsätze und es auch nicht des Geldes wegen machen. Sie brachte jedoch zum Ausdruck, dass die Freude über die Wertschätzung ihrer Arbeit bei allen Beteiligten immens gewesen sei. Mit großer Freude leitete ich dies weiter an unseren Nepali Partner, Freund und Leiter von Nepali Host Family, ohne den dieses Camp so nie hätte stattfinden können.

Alle Bilder unseres medizinischen Camps im Dorf Ikudol finden Sie in unserer Galerie.

Einen ausführlichen Bericht über die Anstrengungen der Reise ins Dorf Ikudol hat Jenna auf der Seite mein-Nepal.de verfasst.

Medical Camp in der Behindertenschule

Health Camp 2015 in unserer Behindertenschule!!

In der Behindertenschule Nirmal Bal Bikas fand am 13.04.2015 das erste von uns finanzierte Health Camp statt. Bei dem von unserer Partnerorganisation Nepali Host Family hervorragend organisierten Gesundheits-Check wurden alle anwesenden Kinder gründlich medizinisch versorgt.

2015-04-15_NBB-Medical-Camp-2015_3

Insgesamt wurden hierbei 44 Kinder von einem Allgemeinarzt, einer Zahnärztin, einer angehenden Zahnärztin und einer Assistenten sowie von einem Augenarzt, die alle vom Nepal Medical College stammten, untersucht und – wo nötig – mit Medikamenten versorgt. Da diese Gesundheitschecks regelmäßig durchgeführt werden sollen, wurde für jedes Kind auch eine Akte angelegt, auf die in Zukunft zurückgegriffen werden kann.

Zahlreiche Eltern waren unserer Einladung zum Health Camp gefolgt. Dies war nicht nur deshalb hilfreich, da sie dadurch ihre Kinder durch die einzelnen Untersuchungen begleiten konnten. Die Eltern konnten bei dieser Gelegenheit auch sehen, was für ihre Kinder getan wird und welche Fortschritte auch andere Projekte an der Behindertenschule machen. Wir hoffen, dass wir dadurch auch die Eltern zu eigenem Engagement motivieren können, um die Arbeit der Schule zukünftig mehr unterstützen.

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Die Kinder selbst waren, schon bevor es überhaupt losging, aufgeregt und ausgelassen wegen des besonderen Anlasses. Während wir Arztbesuche ja eher mit etwas Negativem verbinden, konnten es einige Kinder kaum erwarten, endlich an der Reihe zu sein. Die Helfer mussten daher immer wieder etwas bremsen, um sicherzustellen, dass einer nach dem anderen drankommt. Außerdem waren sich wiegen und seine Größe messen zu lassen ein beliebter Zeitvertreib, von dem manche nicht genug bekommen konnten.

Die Veranstaltung war aber mitnichten nur eine willkommene Abwechslung, sondern erfüllte v.a. ihren medizinischen Zweck: Die meisten Kinder haben keine größeren gesundheitlichen Probleme. Bei Nyima aber, einem Jungen der ohnehin besondere Aufmerksamkeit benötigt, wurde leider ein Herzproblem festgestellt. Um herauszufinden, was genau vorliegt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, bringen wir von hamromaya Nepal Nyima zu einer genaueren Untersuchung ins Krankenhaus.

Dafür, dass Sie mit ihrer Unterstützung diesen so wichtigen Gesundheits-Check möglich gemacht haben, bedanken wir uns herzlichst bei der EthikBank und ihren Kunden, sowie all unseren direkten Spendern!

Für mehr Bilder könnt Ihr gerne hier vorbei schauen.
Hier geht es zum Bericht in PDF-Form.