Auf unserer diesmaligen Nepal-Reise im Frühjahr hatten wir eigentlich kein neues Projekt für die kleine Compact English School geplant. Ursprünglich lag unser Fokus auf den drei Klassen für die Kleinkinder der Primärschule. Denn für die beiden Kindergartenklassen und für die Kinderkrippe wollten wir neue Schulmöbel zur Verfügung stellen.
Im Frühjahr 2013 konnten wir bereits die beiden Kindergartenklassen mit neuen Möbeln versorgen. Für die Kinderkrippe reichte unser Budget leider nicht mehr aus. Auch im September 2013 hatten wir es versäumt, Spenden für dieses Projekt zu sammeln, da unser Fokus zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich auf die Ausrichtung unseres Medical Camps im Dorf Bela lag. Nichtsdestotrotz waren wir dank Labdoo.org im Stande, die Compact English School mit sechs gebrauchten Laptops zu versorgen.
In diesem Frühjahr wollten wir nun unser Versprechen einlösen und der verbliebenen Klasse neue Möbel besorgen. Doch noch im ersten Meeting erklärte mir Arati, die Direktorin der Compact English School, dass ihr ein anderes sehr wichtiges Projekt sehr am Herzen läge und dessen Umsetzung eine viel höhere Priorität hätte.
Keines der Klassenräume dieser kleinen Primärschule verfügt über Türen und Fenster. Und damit meine ich genau das, was dort geschrieben steht. Die Klassenräume haben weder eine Tür noch ein Fenster! Es existierten dort nur die Rahmen aus Holz. Der Klassenraum war vollkommen offen, die Fensterrahmen nur mit einem Drahtnetz sporadisch geschützt. Und selbst dieses löste sich schon langsam aber sicher auf.
Warum mir das nicht vorher aufgefallen ist? Ich weiß es nicht….
Warum es jetzt wichtig ist, Türen und Fenster zu haben, lässt sich ganz leicht erklären. Zurzeit werden überall in Kathmandu die Straßen erweitert. Dies bedeutet, dass unfassbar viel Sand und Staub mit dem Wind in sämtliche Nischen getragen wird. Obwohl sich keine Baustelle in der Nähe der Schule befindet, war es auch dort nicht gerade angenehm. Zudem ist der Schulhof nicht asphaltiert, sodass auch von dort, große Mengen an Staub und Sand in die Klassen gefegt werden.
Schnell stimmten wir diesem Projekt zu und finanzierten für fast 540€ Türen und Fenster für 5 Klassenräume sowie für einen zukünftigen von Labdoo.org ausgestatteten Computerraum und eine Bibliothek.
Glücklicherweise konnten wir dank vieler projektunabhängiger Spenden während der Weihnachtszeit genügend Mittel für dieses Projekt zur Verfügung stellen. Dabei wurden wir auch von Lisa, einer jungen deutschen Volontärin, tatkräftig unterstützt. Lisa kam mit unserem einheimischen Partner Nepali Host Family nach Nepal und durfte in der kleinen Primärschule ehrenamtlich arbeiten. Sie fühlte sich dort direkt sehr wohl und hatte sichtlich sehr viel Spaß bei ihrer Arbeit. So war es ihr natürlich auch wichtig, die Schule auch finanziell zu unterstützen. In der Jugendzeitung ihrer Stadt veröffentlichte sie einen langen Artikel über ihren spannenden Aufenthalt in Nepal mit der Bitte die Compact English School über unseren Verein zu unterstützen. Tolle 150€ kamen dabei zusammen!! 🙂
Arati hatte sich bei Fertigstellung der Fenster und Türen riesig gefreut. Wir hatten gemeinsam beschlossen, die Türen und Fenster aus Aluminium herzustellen, da zum einen Holz sehr teuer in Nepal ist und zum anderen Holz sich bei schlechter Pflege und vor allem aufgrund der Witterungsbedingungen auch gerne einmal verzieht. Die hohe Luftfeuchtigkeit während des Monsuns und die bittere Kälte während den Wintermonaten führten dazu, dass keines der Holzfenster in den sämtlichen Häusern, in denen ich bereits gewesen war, sich luftdicht verschließen lässt 😉
Umso mehr freut es mich, dass die neuen Fenster und Türen in der Compact English School noch lange bestehen können 🙂
Mehr Bilder wie immer in unserer Galerie.