Gardinen für Buddhist-Child-Home

Neue Vorhänge für Waisenhaus Buddhist Child Home

Eines der Einrichtungen, die unser gemeinnütziger Verein gemeinsam mit unserer einheimischen Partner-Organisation Nepali Host Family unterstützt, ist das Waisenhaus Buddhist Child Home.

Ursprünglich war das Waisenhaus in Jorpati, einem Stadtteil östlich von der Touristenattraktion „Boudhanath Stupa“, angesiedelt. Aus Hörensagen wusste ich, dass das Waisenhaus überaus spärlich ausgestattet und ziemlich heruntergekommen gewesen war.
Doch wie sich bei meinem ersten Treffen herausstellte, ist das Waisenhaus bereits Anfang des Jahres in eine neue Bleibe umgezogen.
Die neue Einrichtung ist ein drei-stöckiger Neubau! Groß, sauber und sehr gut ausgestattet – selbst mit westlichen Toiletten!! Allerdings muss ich direkt hinzufügen, dass das Gebäude nicht dem Waisenhaus selbst gehört, sondern für die nächsten Jahre gemietet wurde. Mit dem Vermieter wurde ein kleiner Vertrag ausgehandelt, sodass die Miete innerhalb der nächsten 5 Jahre definitiv nicht steigen wird! 🙂

Ich kenne leider nicht den genauen Mietpreis, aber ich kann mir vorstellen, dass dieser wohl verglichen zum alten Gebäude auf dem selben Niveau – wenn nicht sogar günstiger – ist. Dies liegt daran, dass das neue Gebäude nun am äußersten östlichen Stadtrand von Kathmandu liegt. Garret – der Leiter von Nepali-Host-Family – erklärte mir, dass die Grundstückspreise in dieser Gegend weit unter dem „normalen“ Kathmandu-Niveau liegen. Schaue ich mir die Infrastruktur an, verstehe ich auch warum 😉

Nichtsdestotrotz ist das Gebäude, in dem sich nun Buddhist Child Home befindet, wunderschön! Die Zimmer sind groß und werden von mehreren Kindern geteilt. Betten, Schränke und Tische wurden bereits besorgt.
Da wir mit unserem Verein auch helfen wollten, bat uns Durga Ma’am darum, Vorhänge für die 15 großen Fenster des Waisenhauses zu besorgen.
Wir stimmten zu, da ohne Vorhänge man vor allem Abends bei brennenden Licht sich beobachtet fühlt… Statten wir das Waisenhaus mit neuen Gegenständen – in diesem Fall Gardinen – aus, so helfen wir den Kindern dabei, sich noch heimischer zu fühlen. Und bevor wir Sachen besorgen, die nicht gebraucht werden, nehmen wir natürlich die Bitte der Direktorin an 😉

Für die farblich zu den Wänden passenden Vorhänge im einfachen Muster haben wir genau 114,03€ ausgegeben. Das entspricht genau 12.350 NPR. Der nette Verkäufer wollte uns Vorhänge mit einem bestimmten Strickmuster andrehen, welche insgesamt das Doppelte gekostet hätten… aber das konnte ich – so schön diese auch waren – nicht verantworten 🙂
Nach zähen Verhandlungen bei einigen Tassen warmen Milchtee kamen wir dann letztendlich zum oben genannten Preis 🙂

Bilder von den Vorhängen können in der Galerie auf unserer Webseite angeschaut werden.

Viele Besuche an diesem Tag

Ein Tag, zwei Schulen und viele Verhandlungen

Nach den gestrigen 11 Stunden mit den Snowland Kids stehen nun andere Schulen in meinem Fokus. Zumindest für diesen Tag genießen die Kids in Snowland nicht höchste Priorität.

Nach dem Frühstück machen Rosa, eine Freundin aus Dänemark, und ich uns auf dem Weg zu „ihrer“ Schule. Peace Nepal Academy heißt die sehr große Schule, die mehr als 300 Kinder unterrichtet und sich in Jorpati, ein östlicher Stadtteil von Kathmandu, befindet. Von Boudhanath Stupa, wo die tibetische Gemeinde Nepals untergebracht ist, sind es noch knapp 15 Minuten zu Fuß. Ich kenne bereits diese Schule von meinem ersten Nepal-Besuch, als ich einige Wochen ebenfalls dort habe arbeiten dürfen. Nun geht es ein Jahr später wieder dorthin.

Der Besuch der Peace Nepal Academy stand definitiv nicht auf meinem Programm. Doch da der Direktor meine Mitbewohnerin gefragt hatte, mich doch bitte in die Schule einzuladen, kann ich doch nicht ablehnen.
Mr. Kamendra ist ein stattlicher Mann, um die 50, mit einem erstaunlichen Werdegang – unter anderem war er eine Zeit lang in Europa und sogar für einige Wochen in Deutschland gewesen!! Er ist ein sehr gebildeter, humorvoller und offener Mann, mit dem man sich immer gut unterhalten kann – gerne auch bei einem (oder mehreren) Bierchen.
Ich bin froh, dass ich mir die Zeit genommen ihn zu treffen. Obwohl ich nur wenige Wochen in seiner Schule tätig war, begrüßt er mich wie einen alten jahrelangen Freund. Er freue sich, dass ich mit meiner Organisation Kindern in Nepal helfen möchte und er stünde mir bei jeglichen Fragen oder Problemen sehr gerne zur Seite. Das Schöne daran ist, dass er nicht von mir erwartet, dass wir seine große Schule unterstützen. Momentan ist unser Verein dazu definitiv auch noch nicht in der Lage. Aber selbst die Kleinsten Dinge können einen großen Effekt haben… So würde er sich genauso sehr freuen, wenn wir beispielsweise Hefte und Bleistifte spenden. Aber wie schon gesagt, momentan sehe ich in der Peace Nepal Academy keine Notwendigkeit Hilfe zu leisten.

Worüber Kamendra und ich dann aber noch sprechen, ist eine sehr interessante Idee, die ich mir mit meinen Vereinskollegen durchaus durch den Kopf gehen lassen werde. Es geht um den Verkauf von original Thankas, mit denen man zum einen die Familien, die diese herstellen unterstützten und zum anderen neue Projekte finanzieren könnte. Natürlich muss noch alles im Detail von allen Seiten besprochen werden. Aber ich sehe Potenzial in dieser Idee 🙂

Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen – sollte sich die Gelegenheit ergeben, immer mal wieder dort vorbei schauen. Auch weil die Kinder dort sich überraschenderweise an mich erinnern. Wenn ich aber ehrlich bin, komme ich auch wieder, weil Kamendra mir versprochen hat, dass er zum Lunch Deutsch kochen möchte. Kartoffelsalat soll es werden. Ich lasse mich gerne von seinen Kochkünsten überraschen 😉

Um 13.15h mache ich mich dann von der Peace Nepal Academy auf dem Weg zu Chahabil Chowk, wo ich mich mit Garret treffe, um gemeinsam erneut in der Compact English School vorbei zu schauen. Vor zwei Tagen hatte ich bereits die Gelegenheit gehabt, die Direktorin kennenzulernen. Heute soll ihr Ehemann dazu kommen und einen Tischler mitbringen, damit die Verhandlungen endlich starten können. Aber nichts geht in Nepal ohne Verspätung 😉
Zunächst warte ich 15 Minuten auf Garret, dann steckt die Direktorin eine Stunde im Stau fest, danach trudelt nach einiger Wartezeit ihr Mann ein und zu guter Letzt kommt der Tischler, der den Termin verschlafen hatte. Ausgemacht war 14.30h im Büro der Direktorin. Um 16h sind wir dann alle beisammen 🙂

Die Verhandlungen mit dem Tischler beginnen. Außer ein paar Zahlen verstehe ich kein Wort. Ich versuche die verschiedenen Gesten zu deuten, habe schnell das Gefühl, dass alles ziemlich kostspielig sein wird. In den kleinen Denkpausen übersetzt mir Garret alles schnell. Und mein Gefühl hat nicht getrübt. Tische und Stühle herzustellen, ist doch ziemlich teuer… Das Holz sei an allem Schuld. Ich kann es nicht beurteilen, möchte aber den Kindern auch keinen Plastikmüll aus China anbieten.
Wir einigen uns darauf, dass der Tischler bis zum Donnerstag einen Stuhl und einen Tisch als Sample herstellt. Ich gebe ihm 2.000NPR als Anzahlung, hoffentlich vergisst er das nicht…

An einem Tisch werden bis zu 6 Kinder Platz finden. Ein Tisch kostet 4.000NPR (etwa 37€) und ein Stuhl kostet 1.500NPR (etwa 14€).
Da wir nicht das Geld haben, um alle drei Kleinkinder-Klassen zu finanzieren, einigen wir uns darauf, dass wir die beiden Kindergarten-Klassen mit neuen Möbeln aufstocken werden. Insgesamt versorgen wir hiermit 30 Kinder. Wir warten nur noch bis Donnerstag, um die Anschauungsstücke zu betrachten. Sollte mit ihnen alles in Ordnung sein, werden wir 30 Stühle und 6 Tische herstellen lassen. Die genauen Kosten werde ich demnächst auflisten. Wir werden nämlich noch über einen Mengenrabatt diskutieren.