Wir hatten in den letzten Wochen vor meiner Abreise Spenden für die Compact English School in Kathmandu gesammelt. Wir möchten mit den verfügbaren Mitteln diese Schule dabei unterstützen, neue Schulmöbel zu finanzieren.
Die Compact English School hat anders als erwartet – statt 5 Klassen – insgesamt 12 verschiedene Klassen inklusive 2 Kindergarten- und eine „Nursery“-Klasse für die Kleinsten. Allerdings ist das Schulgelände nicht groß genug für die Unterbringung aller Schüler, sodass die Klassen 6, 7, 8 und 9 in eine andere Partnerschule geschickt werden. Aus diesem Grund bezeichne ich die Compact English School immer noch als Primärschule…
Das Schulgelände und die Klassen sind sehr sauber – viel sauberer als manch andere Schule, die ich kenne 😉 Die Schulbänke und Schultische in Klasse 1-5 sind in einem bereits gutem Zustand, sodass wir nicht wie zu Beginn angenommen diese Klassen mit neuen Möbeln versorgen, sondern uns vorzugsweise – in Absprache mit der Direktorin – um die insgesamt 3 Vorschulklassen kümmern werden.
Die Direktorin ist eine äußerst freundliche und sehr kompetente Dame. Das Alter der Nepalesen ist nicht immer einfach zu schätzen, aber ich würde wohl Mitte 30 sagen. Was mir an ihr gefällt, ist Ihre offene und ehrliche Art. Ihre Schule ist zwar eine kleine Privatschule und nimmt daher auch Schulgebühren, allerdings sind diese vergleichsweise gering. Sie macht keinen Hehl daraus, dass sie ihre Schule als ihr Business führt. Im Gegensatz zu vielen anderen Direktoren sagt sie offen und ehrlich heraus, dass Ihre Schule zwar ebenfalls den gemeinnützigen Zweck im Vordergrund hat, sie aber am Ende des Tages aber auch an sich und ihre Familie denken muss.
Das soll aber nicht heißen, dass sie Spendengelder unterschlägt… 😉
Das Gespräch mit ihr verläuft sehr positiv. Garret, der Leiter von Nepali Host Family, ist mit mir dabei und hilft bei kleinen sprachlichen Barrieren. Sie führt uns in der Schule herum und zeigt uns die drei Klassen für die jüngsten Kinder. „Nursery“, „Lower-Kindergarten“ und „Upper Kindergarten“. Es sind diese Klassen mit insgesamt 42 Schulkindern, die wir mit unseren Spendengeldern unterstützen möchten. Wir diskutieren über Größe und Form der Tische und einigen uns auf große Tische, an denen 5-6 Kinder Platz finden. Statt Schulbänke möchten wir nun individuelle Stühle herstellen lassen. Natürlich hängt alles von den Kosten ab…
Ihr Ehemann ist zurzeit nicht in der Stadt und kehrt erst in zwei Tagen, am Sonntag, zurück. Er kennt einen Tischler, der solide Arbeit leistet und uns wohl etwas günstiger abrechnen wird. Wir machen einen Termin für den kommenden Sonntag aus. Erst wenn ich die Preise kenne, kann ich mit Sicherheit sagen, wie wir weiter vorgehen werden. Bis dahin heißt es, abwarten oder wie der Nepalese zu sagen pflegt: „We will see…“ 🙂