In den Wochen, in denen ich dieses Mal in Nepal bin, können wir zusammen mit unserem Freund und Partner von Nepali Host Family, Garret, viel erreichen – sowohl in unserer Behindertenschule als auch im Dorf Ikudol im südlichen Teil des Kathmandu Tals.
In der Schule wurde viel zerstört. Das Leben der behinderten Kinder und der wunderbaren Frauen, die sich liebevoll und herzlich um sie kümmern, wurde durch das schwere Beben erschüttert und über Wochen maßgeblich beeinträchtigt.
Wir sind dankbar, dass keines unserer Kinder, Hausmütter und Lehrer verletzt oder getötet wurde.
Ich setze mich bereits an meinem ersten Tag mit Garret zusammen, um einen Plan zu erstellen für die Zeit, die ich hier bin und bespreche dies in den folgenden Tagen mit der neuen Direktorin der Schule. Garret hat bereits vor meiner Ankunft unheimlich viel erreicht und trotz der schwierigen Situation in Nepal unglaubliches geleistet. Sämtliche Risse in den Wänden sind behoben worden, Mauern wieder erbaut worden, die zerstörte Küche erstrahlt in neuem Glanz und vieles mehr.
Ich bin schon jetzt sehr stolz auf das, was wir gemeinsam erreichen konnten.
In den folgenden Wochen kaufen wir Schuhe und Klamotten für die Kinder, die permanent hier leben und die vier wunderbaren Frauen, die sich rührend um das Wohl dieser körperlich und geistig eingeschränkten Kinder und zum Teil Erwachsenen kümmern. Diese Frauen sind die Seele dieser Schule und das Fundament für das Glück dieser Kinder. Ich besorge zudem kosmetische Produkte und packe ihnen jeweils eine kleine Tüte voller schöner Dinge für eine Frau. Sie freuen sich sehr und die Dankbarkeit für diese kleine Geste rührt mich sehr. Obwohl die Frauen kaum oder gar kein Englisch sprechen, hat sich eine enge Verbundenheit aufbauen können, die auch ohne Worte wahrhaftig und echt ist. Nur wenn diese Frauen stark und glücklich sind, sind es auch unsere Kinder. Aus diesem Grund achte ich sehr darauf, dass wir sie unterstützen und unsere Wertschätzung für ihre Arbeit zum Ausdruck bringen. Auch ohne Worte.
Bishnu nehme ich mit zu meinen Einkaufstouren. Sie kennt die Größen der Kinder, weiß was sie brauchen und zudem tut es ihr gut mal raus zu kommen. Sie genießt die Zeit genauso wie ich. Das Leben dieser Frau ist hart und Sorge um ihre eigenen Kinder, die sie im Dorf zurücklassen musste, ihr ständiger Begleiter. Niemals zuvor habe ich einen bescheideneren Menschen erlebt. Die Zeit mit ihr lässt mich demütig und dankbar werden, beschämt über die Dinge, die ich als Problem oder Sorge in meinem Leben wahrnehme. Nichts davon ist nur im entferntesten vergleichbar mit dem, was diese Frau täglich leistet und ertragen muss.
Mit dem tatkräftigen Einsatz des engagierten und lebensfrohen Volontärs Mattia aus Italien, werden alle Klassenräume gestrichen und erstrahlen hell und freundlich, wir erwerben neue Reifen für den Schulbus, die vollkommen abgefahren und inzwischen gefährlich sind für die Kinder und den Fahrer im Bus, wir verlegen Teppiche in den kahlen und kalten Schlafräumen. Jedes Mal, wenn ich in die Schule komme, bringe ich Bananen und etwas Süßes für die Kinder und Frauen mit. Die Bananen sind weich und deshalb sehr beliebt bei den Kids. Ich verteile Bonbons oder weiche Kaubonbons, für jeden nur ein paar. Die Freude der Kinder ist unbeschreiblich. Wir konnten viel erreichen. Es bleibt noch viel zu tun, doch wir verbessern die Lage jedes Mal, wenn wir hier sind ein kleines bisschen mehr. Die Verbindung zu diesen Menschen wird jedes Mal enger, das Vertrauen stärker, die Sehnsucht größer, wenn ich nicht dort bin. Garret und ich waren ein großartiges Team. Ich bin stolz auf ihn, stolz auf uns!
Voller Vorfreude und Sehnsucht fiebere ich der nächsten Reise nach Nepal entgegen.
Alle Bilder zu den Aufbauarbeiten in der von uns unterstützten Behindertenschule findet Ihr in unserer Galerie.
Einen ausführlichen Bericht über das Leben in Nepal nach dem großen Beben hat Jenna auf der Seite mein-Nepal.de verfasst.